2015 Deutschland
2014 arbeitete Mordka noch für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in München. 2015 wechselte er die "Fronten". Dabei fühlte sich Mordka genötigt, wider die hässliche Hetze der AfD, für die Ehrenamtlichen Partei zu ergreifen. Seine Initiative unterstützt fortan die Flüchtlingsarbeit der Ehrenamtlichen und stärkt sie gesellschaftspolitisch. Zusammen mit 38 Ehrenamtlichen gründete er 2016 einen gemeinnützigen Verein im bayerischen Landsberg am Lech. Am 1.Oktober 2016 wollte dieser kleine Integrationsverein in Bayern, auf die Integrationsverweigerer innerhalb der bayerischen Landesregierung und deren Flüchtlings-Bashing aufmerksam machen. Der auf 24-Stunden begrenzte Warnstreik erreichte eine unerwartete Solidarität aus ganz Bayern und wurde gar bundesweit wahrgenommen. Den Nerv der Zeit wurde getroffen und vielen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern aus dem Herzen gesprochen.
Die gelebte öffentliche Solidarität inspirierte Mordka zu der Idee, eine bundesweite Interessenvertretung für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer "Unser Veto" ins Leben zu rufen. Unser Veto setzte fortan alarmierend ein Zeichen, dass restriktive Flüchtlingspolitik unsere Zivilgesellschaft weiter spaltet und damit nachhaltig eine gefährlich-toxische Atmosphäre geschaffen wird. Viele Male wurde der ehrenamtliche Protest von den Alpen bis an die Nordseeküste getragen und dabei wurden über 10.000 Unterstützer mobilisiert. Die bundesweiten Unterstützer dieses Mammut-Projektes kamen aus allen 16 Bundesländern, aus insgesamt 248 Landkreisen.
Mit seiner Initiative
setzte er sich für eine Anerkennung der Schutzsuchenden und deren Integrations-bemühungen ein.
Zugeständnisse mitangeschoben und dabei verhindert, dass sich die Wut und Enttäuschung unter den Ehrenamtlichen, nicht mutmaßlich in einem bundesweiten Behörden-Boykott entlud. Unter anderem haben sie in diesen Berliner Gesprächen einen alternativen Weg ("Spurwechsel") vorgestellt und mit auf den Weg gebracht, dass zukünftig nach einem negativen Bescheid, abgelehnten Asylbewerbern eine Ausbildungsduldung ermöglicht, statt dass abgeschoben wird. Aufgrund dieser Initiative und seiner interkulturellen Expertise wurde Mordka schließlich ins Kanzleramt eingeladen. Zur persönlichen Vorstellung der Anliegen und Forderungen von Ehrenamtlichen für Ihre Schützlinge. Die Initiative "Unser Veto" wurde im Bundeskanzleramt vom Staatsminister der Kanzlerin, Prof. Dr. Helge Braun zu konstruktiven Gesprächen empfangen. Ein weiteres positives Gespräch fand mit dem Leiter des Koordinierungsstab Flüchtlings- politik, Dr. Jan Hecker, statt.
Sie initiierten die Idee einer 2.Chance für abgelehnte Asylbewerber, den sog. "Spurwechsel". Als Initiator der Interessenvertretung setzte sich Mordka stets für Nachhaltigkeit in der Integrationspolitik ein - für mehr Menschlichkeit und für die Wahrung unseres Grundgesetzes. Mit dem von ihm initiierten Schutzverband der Flüchtlingshelfer Unser Veto und einem deutschlandweit wahrgenommenen Ehrenamtsstreik erreichte er schließlich, dass die hunderttausenden freiwilligen Helfer in Deutschland nun auch politisch ernst genommen wurden. Nach 3 Jahren Vollzeit-Engagement, sah Mordka die Zeit gekommen, sich neuen Projekten zu widmen.
Mitglieder des Gewerkschaftsbundes der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer Deutschlands, VETO, sind gestärkt aus Berlin nach Bayern heimgekehrt. Unter ihnen der Landsberger Initiator des Bündnisses, Raffael Sonnenschein, der mit seinen Mitstreitern im Bundeskanzleramt von Professor Helge Braun, Staatsminister der Kanzlerin für besondere Aufgaben, zu konstruktiven Gesprächen empfangen worden war.
Der Verband "Unser Veto" zählt in Bayern rund 3000 Mitglieder. "Auf Bundesebene sind es mittlerweile nahezu 10 000", sagte Joshua Raffael Sonnenschein, der Bundesgeschäftsführer von "Unser Veto". Bayerns Asylhelfer, so betonte er, erlebten derzeit "Gegenwind aus allen Richtungen". Es sei an der Zeit, der eigenen Stimme mehr Gehör zu verschaffen.
Er ist unzufrieden, wie es mit der Flüchtlingspolitik weitergeht. Deshalb hat er einen Verein gegründet, mit dem er Flüchtlingshelfer bundesweit organisieren will, er nennt sich Veto. Eine Art „Gewerkschaft“ soll das werden, die Druck auf die Politik machen soll, notfalls per Streik. „Es ist höchste Zeit dafür. Ich habe das Gefühl, viele Flüchtlingshelfer kapitulieren und ziehen sich zurück“, sagt Sonnenschein. In der Politik stünden nun Abschiebungen und Abschreckung an erster Stelle. Die Interessen der Flüchtlinge und ihrer Helfer kämen dabei unter die Räder. „Wir haben anderthalb Jahre mit diesen Menschen gearbeitet. Wir wollen, dass ihre Integration gelingt.“
Gegen diese Politik ein Veto einzulegen, das ist das Ziel eines gleichnamigen Verbandes. Als »Unser Veto« hat sich dieser im März 2017 gegründet, um die Interessen ehrenamtlicher Asylhelfer zu vertreten. Bundesgeschäftsführer Raffael Sonnenschein kommt selbst aus einem solchen Umfeld, hat sich in seiner Heimatstadt Landsberg am Lech für Flüchtlinge engagiert.
Der Dachverband vernetzt Flüchtlingshelfer bundesweit und versucht, sie an der Politik mitwirken zu lassen. Aus Protest gegen die Kommunen initiierte er 2016 den ersten bundesweiten Warnstreik. Eigenen Angaben zufolge vertritt Veto bundesweit etwa 6.000 in der Flüchtlingshilfe organisierte Menschen. ...Zwischen meinem Streben nach Menschlichkeit in unserer Gesellschaft und den Sammelabschiebungen in Kriegsgebiete mit linker Regierungsbeteiligung liegt eine unüberwindbare Kluft.
Treibende Kraft ist Raffael Sonnenschein, ein Flüchtlingshelfer in der bayrischen Kleinstadt Landsberg am Lech. Der Menschenrechtsaktivist und Künstler hat im April vergangenen Jahres auch den Verein Integrationshilfe LLäuft (sic!) mitbegründet, der dort Flüchtlinge betreut. „Die freiwilligen Helfer sind ein unschätzbarer Mehrwert der Zivilgesellschaft“, sagt Sonnenschein im Gespräch mit der FR. „Das muss man erhalten.“ Deshalb sei es dringend notwendig, sich zu organisieren, und zwar bundesweit.
Ihr Verband versteht sich als Interessenvertretung für alle in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich Engagierten. ...Um einen Kernpunkt herauszugreifen: Wir haben derzeit 800 000 Leute im Land, die im Wartestand sind – die wir nicht alle integrieren können, eben weil sie in Wartestellung gehalten werden. Wir plädieren dafür, dass dieser Automatismus „Ablehnung ist gleich Abschiebung“ aufhört.
Was war die Idee hinter dem Streik der Flüchtlingshelfer *innen? "Die einzige Macht, über die wir verfügen, ist unsere freiwillige Arbeitskraft und unsere Zeit. Wir leisten den Hauptteil der Integrationsarbeit. Wenn wir dies nicht als Druckmittel einsetzen und zu Streiks bereit sind, werden wir nicht mehr erhalten als einen feuchten Händedruck und eine Urkunde." Nun haben Sie sogar eine Gewerkschaft für Flüchtlingshelfer*innen gegründet. Was ist Ihre Vision?
Formal gegründet hat sich Veto im vergangenen Oktober, mit dem Ziel, die Resignation und Frustration unter den Flüchtlingshelfern zu stoppen, und seither hat sich Sonnenschein der Sache vollkommen verschrieben. „Die freiwilligen Helfer sind ein unschätzbarer Mehrwert der Zivilgesellschaft“, sagt er beim Gespräch in einem Berliner Hotel, und je länger er spricht, umso schneller und eindringlicher wird er. „Das muss man erhalten.“
NÜRNBERG - Mit einer Kranzniederlegung vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) haben Vertreter der Flüchtlingshelfer ihre Trauer über eine Gesellschaft zum Ausdruck gebracht, die die Augen vor dem Leid in ihrer Mitte verschließt. ...meinte Raffael Sonnenschein, Bundesgeschäfts- führer der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer, bei der Niederlegung. "Aber es geht nicht mehr nur ums Mittelmeer, auch in unserer Mitte leiden Menschen. Es darf keinen Automatismus der Ablehnung und Abschiebung geben."
Um sich mehr Gehör bei der Politik zu verschaffen, organisieren sich Asylhelfer seit Monaten. "Unser Veto", der Bundesverband der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer, hat im Laufe des vergangenen Jahres immer mehr Mitglieder gewonnen. Deshalb soll nun ein erster Landesverband gegründet werden, und zwar am Samstag, 24. März, in Nürnberg.
"Warum haben Flüchtlingshelfer eigentlich kein Mitspracherecht? Wir haben nicht einmal ein Konsultationsrecht, geschweige denn ein Vetorecht. Warum nicht? Das würde ich von einem zivilgesellschaftlich und demokratisch entwickelten Staat erwarten. Dass die Leute gefragt werden, die wissen, wovon sie reden, und zahlenmäßig die meiste Arbeit machen. Wir müssen immer nur 'aushalten'. Fragt sich mal einer, ob wir diese Integrations- verweigerer im Landtag noch aushalten wollen? Oder können?"
Die Grünen- und die SPD-Landtagsfraktion in Bayern haben ihre Verbundenheit mit dem Landsberger Streik bekundet, der Linke-Landesverband, der Flüchtlingsrat Bayern.
Massive Kritik am Umgang mit ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern übte Raffael Sonnenschein aus Landsberg. Gerade hier läuft nach seiner Erfahrung vieles nicht gut. Zum einen mangele es an materieller Unterstützung: „Wir müssen das, was wir für unser Engagement benötigen, oft aus eigener Tasche zahlen, zum Beispiel Fahrten. Zum anderen kritisiert der Bürgerrechtler gerade beim Thema „Geflüchtete“ den Umgang von Verwaltung und Politik mit den Freiwilligen.
In Bayern wurde der erste Landes-Ableger des „Bundesverbands der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer Unser Veto“ gegründet – eine Interessensvertretung für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, die für ihr Engagement angefeindet werden.
Andere streben gleich Größeres an: Der Landsberger Raffael Sonnenschein etwa will einen Dachverband der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Deutschland aufbauen. Er stellt sein Projekt "Veto" vor. 6000 Mitglieder habe er für diese Organisationsform bundesweit bereits gewinnen können - aber es müssten mehr werden. "Damit wir etwas bewegen können, müssen wir eine große Koalition der Menschlichkeit und der Vernunft bilden", sagt Sonnenschein
Unter dem Titel „Ehrenamt - Damit alles so bleibt wie es ist?“ veranstaltet der Vereinin Kooperation mit der KHG und dem Würzburger Bündnis für Zivilcourage, eine Podiumsdiskussion. Eingeladen wurden Professor Dr. Stefan Selke, Soziologe und Schriftsteller; Raffael Sonnenschein, Bürgerrechtler; Dr. Eva-Maria Schwienhorst-Stich, Ärztin beim DAHW und in der Missio-Klinik, sowie Landtagsabgeordneter Oliver Jörg, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Aktive Bürgergesellschaft/Ehrenamt der CSU-Landtagsfraktion.
Veto will gegensteuern. Sonnenschein fordert Anerkennung und bessere Bedingungen für die Tätigkeit der Ehrenamtlichen, die ja schließlich mit ihrem Engagement „einen unschätzbaren Mehrwert“ für die Gesellschaft bringen würden. So müsse unter anderem eine Beschwerdestelle für Flüchtlingshelfer geschaffen werden. Zudem sollten Vereine und Betriebe gefördert werden, die besondere Integrationsleistungen erbringen. Landsberger gründet eine Gewerkschaft für Flüchtlingshelfer. Organisation fordert sofortigen Abschiebestopp für Flüchtlingskinder.
Staatsminister Helge Braun, Vertreter von Kanzleramtschef Peter Altmaier bei der Flüchtlingskoordination, zeigte sich durchaus aufgeschlossen gegenüber den Argumenten von Raffael Sonnenschein, Initiator der bundesweiten Vernetzung der Flüchtlingshelfer. Er habe »in der Zentrale der Macht für mehr Menschlichkeit« geworben, schilderte dieser anschließend. Sonnenschein will eine bundesweite Gewerkschaft ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer formieren. Dass ihre Arbeit ehrenamtlich, also kostenlos verrichtet wird, verringert nicht das Bedürfnis nach fairen Bedingungen und den Wunsch nach Mitsprache bei ihrer Gestaltung. Eine Gewerkschaft scheint Sonnenschein dafür deshalb gerade richtig.
Immer mehr ehrenamtliche Flüchtlingshelfer sind frustriert über Politik und Behörden. Um ihnen eine Stimme in der Öffentlichkeit zu geben, haben einige Engagierte jetzt eine Gewerkschaft für Flüchtlingshelfer gegründet: Die Bundesweite Kampagne "Unser Veto". Die Mitgliedschaft ist kostenlos.
Beamte des Bundeskanzleramts trafen sich mit Vertretern der Organisation „Veto. Bündnisfür mehr Menschlichkeit“, ein Zusammenschluss ehrenamtlicher Unterstützer*innen. DieOrganisation hatte bereit sim Oktober letzten Jahres einen Streik der Ehrenamtlichen fürBayern ausgesprochen. Bei dem Treffen im Kanzleramt wurden Forderungen wie die Einrichtung einer Beschwerdestelle für Unterstützer*innen sowie ein Verbot von Abschiebungen in Kriegsgebiete und die Aussetzung der Dublin-Verträge erhoben
Warum ein Warnstreik ein Zeichen der Kooperationsbereitschaft ist.
Ohne Öffentlichkeit, ohne einen öffentlichen Druck lässt sich in der gegenwärtigen Flüchtlingspolitik nichts bewegen. Es wird über Flüchtlinge und ihre Gegner sehr viel gesprochen. Nicht wenige Politiker sind dem Trend des Flüchtlings-Bashings erlegen und versuchen dabei sich gegenseitig zu überbieten. Es gibt allerdings auch einen großen Bevölkerungsanteil, der da nicht mitmacht. Woran es eben uns, den Flüchtlingshelfer*i nnen, mangelt, ist häufig die öffentliche Wahrnehmung. Wir schaffen es bisher nicht aus den „Unterkünften“ vor die „Unterkünfte“, um uns in der Öffentlichkeit gemeinsam Gehör zu verschaffen. Nichtsdestotrotz ist ein „Aufstehen der Anständigen“, ein „Gesicht zeigen“, ein spürbarer Protest unerlässlich.
Ausgehend von einem Streik der ehrenamtlichen FlüchtlingshelferInnen in Landsberg am Lech im Herbst 2016 hat sich ausgehend von Bayern die Idee einer Organisation eben dieser sogenannten FlüchtlinsghelferInnen gebildet. Der Streik war eine Reaktion auf die die ständigen Asylrechtsverschärfungen und die Desintegrationspolitik. Nun möchte das Projekt Unser Veto mit einem "Bundesverband ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer" eine Stimme werden, auf die gehört wird. Eine Stimme gegen Abschiebungen, Ausbildungs- und Arbeitsverbote. Über diesen Organisierungsprozess und auch aktuelle Debatten in der Flüchtlingspolitik, wie die Entscheidungspraxis beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben wir mit Raffael Sonnenschein, dem Initiator von Unser Veto gesprochen. Im Juli soll auch in Baden-Württemberg ein landesverband gegründet werden.
Der Streik der Ehrenamtlichen richtete sich damals insbesondere gegen das Flüchtlingsbashing der Bayrischen Landesregierung, die Rafael Sonnenschein im Interview uns gegenüber als Integrationsverweigerer bezeichnete. Nun 125 Tage nach dem Streik fand am 3. Februar ein Gespräch zwischen Streikkomitee und Bayrischer Landesregierung statt. Über das gGspräch, einen weiteren Termin im Bundeskanzleramt am 14. März und die Forderungen der ehrenamtlichen „FlüchtlingsherlferInnen“ sprachen wir mit Rafael Sonennschein , Vorstand des Streikkomitées des Ehrenamtlichen FlüchtlingshelferInnen Streiks und der Integrationshilfe LLäuft aus Landsberg am Lech.
Die Integrationshilfe LLäuft aus Landsberg am Lech in Bayern ruft für Samstag, den 1. Oktober zum Streik der Ehrenamtlichen FlüchtlingshelferInnen auf. Der Aufruf hat schon im Vorfeld große Resonanz erfahren. Über Motive des Streiks, der sich u.a. gegen die jüngsten Gesetzesverschärfungen, Wohnsitzauflage etc. richtet, sprachen wir mit Rafael Sonnenschein Vorstand, der Integrationshilfe Lläuft.
Ihr Vertreter Raffael Sonnenschein, Sprecher des Integrationshilfevereins in Landsberg am Lech, freute sich anschließend über den Erfolg, dass es »nach 125 Tagen« zum Gespräch gekommen sei. Er will sich damit aber nicht zufriedengeben und erwartet, dass nun wenigstens einige der vorgetragenen 15 Forderungen tatsächlich erfüllt werden. Sie seien das Ergebnis von Diskussionen und Vorschlägen von Hunderten Helferkreisen, Initiativen und Vereinen. Von ihrer Realisierung werde abhängen, ob die Flüchtlingshelfer, die er als eine Art Gewerkschaft im Dienste der Flüchtlinge sieht, zu neuen Protesten mobilisieren. Immer wieder fällt dabei entschlossen das Wort vom Streik.
Eine glückliche Hand hatte indes der Landsberger Raffael Sonnenschein, der 2016 im Herbst einen Flüchtlingshelfer-Streik organisiert hatte. Sein Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer führte immerhin dazu, dass Sonnenschein im Sozialministerium seine Forderungen vortragen konnte.
»Aus der Willkommenskultur vor einem Jahr ist doch längst eine Verabschiedungskultur geworden«, sagt hingegen Raffael Sonnenschein. Vor ein paar Wochen sorgte der 47-Jährige mit dem Verein für Integrationshilfe in Landsberg am Lech für Furore. Einen 24-Stunden-Streik zettelten sie an. Über 100 Helfervereine in Bayern schlossen sich an. Aus Frustration über die Verhältnisse, über die Integrationshindernisse, die ihnen die Behörden immer wieder in den Weg legen, während gleichzeitig die Politik Sonntagsreden über Integration hält. Offenbar...
Wider die Resignation - Diskussion mit Raffael Sonnenschein (Integrationshilfe LLÄuft e.V.), Olaf Ebert (Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis) und Andres und Katja vom Medinetz Halle/Saale e.V. zur Frage: Kann Ehrenamt politischer werden?
„Viele Flüchtlingshelfer, die sich für Inte-gration engagieren, resignieren, weil eben diese Integration von Behörden sa-botiert wird“, erklärte der Gründer des „Veto“ genannten Dachverbands der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer Deutsch-lands. Ein Schlag ins Gesicht eines je-den Flüchtlingshelfers sei es, wenn ein Geflüchteter, für den man sich intensiv eingesetzt hat und der nun beginnt, in seiner neuen Heimat Fuß zu fassen, ab-geschoben wird.
Heute streiken in Bayern die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit für 24 Stunden! ⛔ Damit protestieren sie gegen die integrationsverhindernde Politik der Landesregierung und fordern u.a.:
»Das Flüchtlings-Bashing und die pauschale Kriminalisierung aller Flüchtlinge durch die bayerische Landesregierung muss endlich aufhören. Das sabotiert unsere Arbeit vor Ort.«
Raffael Sonnenschein, der Initiator der Streikaktion, übte massive Kritik an lokalen Behörden in Bayern, die ehrenamtlichen Asylhelfern oftmals "Knüppel zwischen die Beine" würfen. "Unsere Arbeit wird unnötig erschwert beziehungsweise mit den Füßen getreten", sagte er. Die Protestaktion in Landsberg - untermalt mit symbolischen Aktionen wie einem großen Schulterschluss der Asylhelfer - diene nun dazu, die Öffentlichkeit nachhaltig über diesen Missstand zu informieren. "Für 24 Stunden halten wir das System an", erklärte er mit Hinweis darauf, dass ohne die Arbeit der Ehrenamtlichen jegliche Integrationsarbeit rasch zusammenbreche.
Es könne nicht angehen, dass die Arbeit der tausenden Ehrenamtlichen in Bayern, die ihre Freizeit und viel Herzblut investieren, von Politikern degradiert wird, sagt Raffael Sonnenschein. Der Vorstand der Integrationshilfe „LLäuft e.V.“ hat den Streik initiiert. Mit einer Menschenkette und einem Schlauchboot, das die Demonstranten über die Lechbrücke trugen, forderten die Asylhelfer, dass das „Flüchtlingsbashing“ aufhören müsse. Außerdem kritisierten sie die Duldungspraxis, die BAMF-Kritierien für Deutschkurse und die Infrastruktur in der Asylhilfe. „Wir brauchen ein landesweites Integrationskonzept und wollen ein Mitsprache- und Vetorecht“, sagt Sonnenschein. Der Streik-Initiator zeigte sich gestern zufrieden mit der Wirkung des Protests. „Ich war überwältigt von der Sympathiewelle.“ Der Live-Stream habe 18 000 Zuschauer gehabt,...
Die Helferinnen und Helfer fordern ein Umdenken in der Politik, einfachere BAMF-Kriterien für Deutschkurse und mehr tatsächliche Unterstützung. "Mit einem feuchten Händedruck im bayerischen Landtag ist es nicht mehr getan", so eine Teilnehmerin des Warnstreiks – ein Hinweis auf den Empfang von Landtagspräsidentin Barbara Stamm am heutigen Samstag in Münch
"Es wird Zeit, dass von der bayerischen Staatsregierung die gesetzlichen Grundlagen geschaffen und die finanziellen Mittel bereitgestellt werden, so dass die Integration nicht nur ein oberflächliches Wortspiel bleibt, sondern gelingt", heißt es im Schreiben des Haimhausener Helferkreises. Die Aktion des Landsberger Vereins hat in ganz Deutschland ein Echo gefunden. Vertreter von Vereinen, Initiativen und Institutionen von Freiburg bis Berlin wollen anreisen. Auch eine Dachauer Delegation fährt nach Landsberg.
Der symbolische Schulterschluss erfolgte gleich zu Beginn noch auf dem Hauptplatz. Mit einem Sirtaki, dem griechischen Tanz, bei dem man dem Nachbarn den Arm um die Schultern legt, begann die Integrationshilfe LLäuft am Samstagmittag einen 24-stündigen Warnstreik, dem sich über 100 Helferkreise, Integrationsvereine und Initiativen ehrenamtlicher, in der Asylarbeit tätige Helfer aus ganz Deutschland vor allem über Solidaritätsbezeugungen im sozialen Netzwerk Facebook oder auf ihren Internetseiten (ProAsyl) anschlossen.
Bereits im Vorfeld hatten sich über die sozialen Medien weit über 100 Helferkreise, Integrationsvereine und Initiativen bundesweit dem Warnstreik angeschlossen und Solidaritätsadressen abgegeben. Darunter waren Künstler wie der bayerische Liedermacher Konstantin Wecker und die Sängerin Nina Hagen. Auch Bayerns SPD-Landtagsfraktion, die Grünen und Die Linke Bayern erklärten sich solidarisch mit den Zielen der Ehrenamtlichen. Die Kundgebung am Landsberger Hauptplatz wurde laut Veranstalter im Internet über einen Livestream von über 18.000 Menschen, zum Teil aus dem griechischen Flüchtlingslager Karamanlis und aus Italien, verfolgt.
Es ist ein Fernbleiben aus Protest: Die Regierung verhindere mit ihrer Asylpolitik die Integration eher, als sie voranzutreiben.
Gruppe fordert mehr Unterstützung aus den Rathäusern und Ämtern vor Ort. Kritik an bayerischer Flüchtlingspolitik. Donauwörth/ Landsberg am Lech Zehn Mitglieder des Donauwörther Helferkreises „Aktion Anker“ haben am Samstag bei einer Protestaktion des Landsberger Helferkreises „Integrationshilfe Läuft“ (Initiator Raffael Sonnenschein) teilgenommen. Gemeinsam mit Mitgliedern des Bayerischen Flüchtlingsrats, der Initiative „Rettet syrische Familien“, des Helferkreises „Moabit hilft - Berlin“, des Syrischen Friedenschors, des Aktionsbündnis gegen das Integrationsgesetz und Vertreter aus vielen weitern bayerischen Helferkreisen wollten sie ein Zeichen für bessere Integration von Flüchtlingen in Deutschland setzen.
Tausende Asylhelfer aus ganz Bayern sind am Nachmittag nach München eingeladen zum Empfang bei Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Aus dem Oberland werden aber nicht viele Ehrenamtliche zu dem Dankes-Empfang kommen. Denn in Landsberg findet zeitgleich eine Protestaktion der Flüchtlingshelfer statt, zu der auch viele Teilnehmer aus Schongau, Peiting und Umgebung erwartet werden. Geplant ist ein 24-stündiger Warnstreik. Die Helfer wollen damit zeigen, wie wichtig ihre Arbeit ist. Sie protestieren vor allem wegen der fehlenden Unterstützung durch die Staatsregierung.
Raffael Sonnenschein hat anstrengende Tage hinter sich. Er kommt kaum noch hinterher, E-Mails zu beantworten, sein Handy klingelt ununterbrochen. Und immer geht es um den 1. Oktober. Sonnenschein ist Vorsitzender der Integrationshilfe LLäuft in Landsberg am Lech. Der Verein organisiert einen 24-stündigen Warnstreik für Asylhelfer, die „das Flüchtlings-Bashing der Landesregierung“ nicht länger ertragen können.
Weiden/Amberg. Es ist ein Hilferuf aus Landsberg am Lech, der bis in die Oberpfalz hallt: Die Initiative "Integrationshilfe LLäuft" ruft für den heutigen Samstag zu einem 24-stündigen Warnstreik der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe auf. Um 11 Uhr startet die Aktion mit einer Kundgebung auf dem Hauptplatz der oberbayerischen Stadt. Die Solidarität ist enorm.
„Wir machen unsere Arbeit ja für die Flüchtlinge, nicht für die Staatsregierung“, sagt er. Auch er ist seit langem frustriert, auch er wird nicht wie geplant in den Landtag gehen, sondern nach Landsberg fahren. „Es ist toll, was Frau Stamm auf die Beine stellt“, sagt er. „Aber die Äußerungen der CSU-Spitze sind unerträglich. Und sie machen sehr viel kaputt.“ Statt sich loben zu lassen, will er lieber ein Zeichen setzen – dafür dass ehrenamtliches Engagement zumindest mittelfristig ernsthaft gefährdet ist. Mitnehmen wird er ein paar Freunde – sie sind Senegalesen.
München - Flüchtlingshelfer aus ganz Bayern sind am Samstag zu einem Dankes-Empfang in den Landtag eingeladen. Doch nun sieht es so aus, als würden zahlreiche Plätze leer bleiben. Viele Ehrenamtliche gehen stattdessen streiken.
Ehrenamtlich im Arbeitskampf: Warum Bayerns Freiwillige die Nase voll haben – und was sie von der Politik verlangen. Sie haben genug vom "Flüchtlings-Bashing" und von immer neuen Gesetzen, die ihr Engagement zunehmend schwieriger machen: Bayerns Flüchtlingshelfer treten am Wochenende für 24 Stunden in einen Warnstreik – zumindest ein Teil von ihnen. Initiiert hat den Arbeitskampf der Ehrenamtlichen der Landsberger Verein „Integrationshilfe LLäuft“. Die Resonanz ist beeindruckend.
In Landsberg wiederum hatte die „Integrationshilfe LLläuft“ am vergangenen Samstag bayernweit zu einem 24-Stunden-Warnstreik aufgerufen. „Es scheitert schon an kleinen Dingen“, sagt Ott. „Wir bräuchten bereits im Vorfeld Informationen, woher die Flüchtlinge kommen, die wir später mal betreuen sollen. Dann könnten wir uns auch rechtzeitig um Dolmetscher bemühen, was den Kontakt und unsere Arbeit deutlich erleichtern würde. Doch die Behörden geben keine Informationen raus.“ Am Dienstag hat sich auch der BR24 des Themas angenommen und als Fallbeispiel die Gemeinde Gilching vorgestellt.
Morgen kommen hier in Landsberg Ehrenamtliche aus ganz Deutschland zusammen um ihren Standpunkt klar zu machen. Schlauchboote über eine Brücke sollen eine sichere Passage symbolisieren.
Misstöne im Kreistag wegen Umverteilung von Flüchtlingen. Protestaktion auf dem Hauptplatz geplant. Geht es nach dem Integrationshilfeverein LLäuft, dann wird der Landsberger Hauptplatz am Samstag ab 11 Uhr das Zentrum einer Protestaktion der bayerischen ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit. Deren Vorsitzender Raffael Sonnenschein will mit einem 24-stündigen Warnstreik erreichen, dass seine Appelle an die bayerische Landesregierung Gehör finden. Während der Verein in den sozialen Medien bundesweite und zum Teil sehr prominente Solidaritätsadressen erfährt, ist die Reaktion vor Ort in dessen Wirkungskreis durchaus auch verhalten.
Verein möchte 119000 Euro für seine Arbeit. Entscheidung fällt nach der Integrationskonferenz im Juli. Die Anregung kam im Frühjahr dieses Jahres von den Trägern der freien Wohlfahrtspflege, jetzt ist es soweit: Am Freitag und Samstag, 8. und 9. Juli, kommt es zu der ersten Integrationskonferenz im Landkreis Landsberg. Ziel ist es, die Integration von Flüchtlingen und Ausländern zu stärken und die Trägerschaft genau zu definieren. Dabei geht es auch um die Finanzierung der Maßnahmen.
Auch unter den veränderten Bedingungen bittet Thomas Eichinger die Ehrenamtlichen, in ihrem Engagement zum Wohle der Asylsuchenden im Landkreis nicht nachzulassen. „Ohne Ehrenamt kann ein gutes Zusammenleben mit den Flüchtlingen nicht gelingen.“ Es würde ihn daher sehr freuen, wenn seinen Mitarbeitern Vertrauen entgegengebracht würde. Ehrenamtlich tätig sind auch die Mitglieder des Integrationsprojekts LandsbergLäuft. Sie haben für den 16. April den Sitzungssaal des Landratsamts reserviert und wollen dort einen Verein gründen. Eine Vereinssatzung wurde bereits beim Finanzamt in Kaufbeuren eingereicht, sagt Pressesprecher Raffael Sonnenschein. Die Vereinsgründung hatte Landrat Eichinger immer wieder als Voraussetzung für eine mögliche Zusammenarbeit genannt. Er könne sich vorstellen, dass LandsbergLäuft eine ähnliche finanzielle Unterstützung erhält wie die Landsberger Energieagentur, die auch Ziele des Landkreises verfolge.
Die Integration soll verbessert werden. Eine App könnte helfen
Ehrenamtliche wollen drei Teilzeitstellen. Noch bis Ende März hat das Landratsamt Zeit, Mitarbeiter für die soziale Betreuung von Asylsuchenden zu finden. Wie berichtet, übernimmt dann der Landkreis diese Aufgabe, die bislang das Rote Kreuz inne hatte. Während die Kreistagsfraktion der Grünen weiterhin Kritik an dieser Entwicklung übt, nehmen Raffael Sonnenschein und seine Mitstreiter vom Integrationsprojekt LandsbergLäuft die neue Konstellation zum Anlass, ihren Wunsch nach einer Neuorientierung in der lokalen Flüchtlingsarbeit publik zu machen. Anfang März ist deswegen ein Gespräch mit dem Landrat terminiert.
Das Projekt LandsbergLäuft kritisiert den Arbeitskreis Freie Wohlfahrtspflege. Nachdem der Arbeitskreis Freie Wohlfahrtspflege angeboten hat, das Landratsamt bei der Integration der Flüchtlinge und der Koordination der Ehrenamtlichen in der Asylarbeit zu unterstützen (LT berichtete), meldet sich jetzt die Integrationshilfe LandsbergLäuft zu Wort. Deren Sprecher Raffael Sonnenschein ersucht den Arbeitskreis, vor allem aber das Rote Kreuz, umgehend „dieses unsägliche Pokerspiel und das Schachern um Posten und Titel, ausgetragen auf dem Rücken der Ehrenamtlichen und der Flüchtlinge“ zu beenden.
Die Integrationshilfe LLäuft hat sich bei ihrer Gründung gleich einiges vorgenommen. Für die Mitglieder der Integrationshilfe LLäuft ist klar: Die Ehrenamtlichen in der Asylarbeit garantieren den sozialen Frieden. Seit Mitte April gibt es den Verein, der sich die Integration von Flüchtlingen auf die Fahnen geschrieben hat. Bei der Gründungsversammlung im Landratsamt wurde auch schon beschlossen, einen Antrag an den Kreistag zu richten, mit den Vorbereitungen für einen Integrationsbeirat beauftragt zu werden.
Der Verein „Integrationshilfe LLäuft“ befindet sich auf der Zielgeraden. Gründungsidee und Satzung wurden nun in Dießen vorgestellt, bereits am Sonntag fand die Gründungsversammlung in Landsberg statt, für die nach Auskunft von Rafael Sonnenschein 38 Gründungsmitglieder gewonnen werden konnten. Der 46-jährige Landsberger ist der Motor der Initiative, die nun ihre Anerkennung als Verein beantragt. Unterstützung bekommt die „Integrationshilfe LLäuft“ von 27 Unterstützerkreisen aus dem Landkreis Landsberg.
Asyl: Spende ging auch nach Landsberg. Winterjacken vom anderen Ende der Welt sind jetzt in Landsberg an Flüchtlinge verteilt worden. Der australische Unternehmer Henry Ngai hatte 100.000 Jacken für Flüchtlinge in Deutschland gespendet. Anlass dafür war ein Fernsehbericht über die Ankunft von Flüchtlingen am Münchner Hauptbahnhahnhof, den der Unternehmer gesehen hatte. Ehrenamtliche Helfer aus dem Landkreis sagen Danke auf Englisch und Chinesisch am Lechwehr für 500 Jacken.
Landsberg – Ein richtiges Gewusel gab es am Donnerstagmorgen in der Lechturnhalle: Gut 35 Kinder vom Kindergarten St. Christophorus übergaben Geschenke an knapp 50 Flüchtlingskinder und -jugendliche. So wie letztes Jahr brachten die Kindergartenkinder aus Landsberg mit Liedern, einem Tanz und kleinen Gaben die Augen der Flüchtlingskinder zum Strahlen. So könnten die Kinder vielleicht später tatsächlich in Kontakt treten. Den Nikolaus spielte Raffael Sonnenschein von „landsbergläuft“, der auch das Organisatorische mit der Stadt und der Security in der Lechturnhalle regelte.
Flüchtlinge gingen gestern aufs Eis. Sie sollen sich zugehörig fühlen, sagen die Organisatoren. Sie stehen noch sehr wacklig auf den Kufen. Von Schlittschuhlaufen kann noch keine Rede sein, es ist eher Schlittschuhgehen und immer wieder gibt es einen Sturz. Doch das ist egal. Die Kinder, jungen Frauen und Männer, die sich gestern in der Landsberger Eishalle erstmals aufs Eis gewagt haben, haben ihren Spaß. Sie lachen und strahlen. Die Initiative „LandsbergLäuft“ hat diese eineinhalb Stunden auf dem Eis für Flüchtlinge organisiert. Es ist ein Nachmittag, der das Interesse der Asylsuchenden an unserer Gesellschaft wecken soll. Eineinhalb Stunden Integration.
Landsberg – Alle sind noch ein bisschen wackelig auf den Beinen an diesem Montagabend in der Eissporthalle. Doch schon nach ein paar Runden können viele dank Unterstützung von Freiwilligen und Mitgliedern des HC Landsberg alleine laufen: Das Integrationsprojekt von freiwilligen Helfern für Flüchtlinge „LandsbergLäuft“ brachte kürzlich fasst 50 Freiwillige und 90 Asylsuchende zusammen auf die Eislaufbahn in Landsberg – nur eine von zahlreichen Aktionen des Projektes.
Integrationsprojekt sucht noch Helfer für die Veranstaltung im Eisstadion. Neubürgern Schlittschuhe anziehen und mit ihnen ein paar Runden auf dem Eis drehen, das können Landsberger am Montag, 26. Oktober, zwischen 13 und 14.30 Uhr im Eisstadion. Die Initiative „LandsbergLäuft“ steht für „Wir schaffen das“ und „Es läuft“. Raffael Sonnenschein und seine Mitstreiter wollen den Flüchtlingen die heimische Kultur näher bringen.
Flüchtlinge von LandsbergLäuft hatten trotz Niederlage gegen die Promis Spaß. Matthias Neumann, Trainer von Jahn Landsberg, schnürte sich vor dem Spiel seiner Mannschaft selbst die Schuhe: Er kickte in der Promi-Mannschaft mit, die gegen das Team von „LandsbergLäuft“ antrat. „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht“, meinte er nach der Partie und: „Sie haben sich nach einem Zweikampf immer gleich entschuldigt, das kennt man sonst gar nicht von Fußballern“, erzählte er mit einem Schmunzeln.
Noch mit Sandalen haben die Asylbewerber angefangen zu trainieren. Das Team „LandsbergLäuft“ wurde rechtzeitig für den Stadtlauf mit Turnschuhen ausgerüstet, die allesamt gespendet wurden. Stadtlauf Perfektes Wetter sorgte für einen Teilnehmerrekord. Zwei Gruppen fielen besonders auf. Kurzfristig hatte sich Felix Rosentreter doch noch entschieden, beim Landsberger Stadtlauf mitzumachen. „Ich habe mich heute Morgen gut gefühlt, das Wetter hat gepasst und ob ich jetzt zu Hause laufe oder hier, dann lieber in Landsberg“, meinte der Königsbrunner, der sich noch schnell nachgemeldet hatte. Seinem Beispiel sind einige gefolgt: Geduldig warteten die Läufer in einer Schlange, um sich noch anzumelden. Und das sorgte am Ende für einen neuen Rekord: 750 Teilnehmer waren am Feiertag am Start – und alle wurden von zahlreichen Zuschauern bejubelt und angefeuert.
Kürzlich trainierte eine Gruppe von „LandsbergLäuft“ in der Innenstadt für den Stadtlauf am Samstag. Neues Integrationsprojekt aus der Taufe gehoben. Ungewöhnliches Bild in der Innenstadt: Da lief eine Gruppe Jogger angeführt von einer Person mit Trillerpfeife und riefen sich Sätze zu wie „Grüß Gott“ oder „Wie geht es Ihnen“. Bei den gut aufgelegten Läufern handelte es sich um eine Gruppe Asylbewerber, vorwiegend aus dem „Läuferland“ Eritrea stammend. Sie trainieren seit einiger Zeit, um am Samstag am Landsberger Stadtlauf mitzumachen – und natürlich eine erfolgreiche Rolle zu spielen.
„Wenn wir jetzt anfangen uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ [Angela Merkel, Pressekonferenz
in Berlin, 15.09.2015]
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